Wersja Polska (google)
Besonderheiten der Polnischen Sprache
Deutsch und Polnisch im Vergleich
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Interview im Polnischen Rundfunk (maerz 2021)
Mit Professor Dr. phil. Roland Meyer,
Experte für Westslawische Sprachen an der Humbolt Universität in Berlin.
- Guten Tag.
- Guten Tag.
- Herr Professor, Sprachen sind gewisserweise Objektive durch die wir die Welt betrachten,
Wie diese Linsen unser Weltbild prägen, das bleibt meistens unbewusst.
Daher wollen wir einen Schritt zurücktreten, und aus der Vogelperspektive einen
Blick darauf werfen, was diese Linsen, durch die wir die Welt sehen, in dem
Fall die Deutsche und die Polnische Sprache, voneinander unterscheidet.
Als Erstes wäre es auch interessant zu erfahren, was ihr persönlicher Bezug zu den
slawischen Sprache, vor allem der Polnischen Sprache ist. Woher das Interesse?
- Ich sollte vielleicht erst mal sagen, woher ich herkomme. Ich stamme aus Westdeutschland.
Ich bin in den siebziger, -achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Westerland aufgewachsen,
und habe sozusagen, als Kind und Jugendlicher die Prozesse in Polen erlebt, vor der
Öffnung des Eisernen Vorhang.
Dann gab es so eine ganz starke Aufbruchsphase, in der ich dann auch begonnen habe Slowistik
zu studieren. Also, es war einfach unheimlich wichtig für uns auf einmal, was in Osteuropa passiert.
Weil die Öffnung die da möglich war und die persönlichen Begegnungen die auf einmal möglich waren,
die haben uns inspiriert und angezogen. Und aus dem Impuls heraus habe ich dann begonnen Slawistik
zu studieren. Das war in Tübingen, und es hiess damals das man zuerst Russisch studiert, dann eben
nach Wahl, und bei mir war die Wahl dann Polnisch. Einfach weil ich mir schon damals mir gedacht habe,
das ist unser Nachbarland, und, das muss man endlich näher kennenlernen können.
- Ihr Fachgebiet sind nun die Westslawischen Sprachen, vor allem das Polnische.
Was sind aus ihrer Perspektive, als Sprachwissenschaftler, die interessantesten Unterschiede zwischen
den Slawischen Sprachen, und konkret dem Polnischen und der deutschen Sprache?
- Es gibt Konstruktionen, die in den Sprachen unterschiedlich organisiert werden. Also es gibt zum Beispiel
im Polnischen viele Konstruktion mit dem Reflexivum -się-. (Reflexivpronomen/Rückbezügliche Fürwörter)
Also -mówi się-, kann man auf Deutsch nicht sagen, -es spricht sich. Das geht nicht, da müsste man
genauer erklären, da müsste man genauer sein, -man spricht.
Oder so was wie -pracuje mi się dobrze-, -es arbeitet sich mir gut. Sowas kann man auf Deutsch in
der Form gar nicht ausdrücken. Also da gibt es teilweise strukturelle Unterschiede, die dann zu
unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten führen und zu Schwierigkeiten bei der Übersetzung.
- Was sind noch andere Unterschiede in der Syntax beider Sprachen?
- Also wenn wir bei der Syntax bleiben, dann ist zum Beispiel, ein ganz prominenter Unterschied,
das man im Polnischen das Subjekt immer weglassen kann, wenn man es sowieso versteht.
Also wenn ich weiss von wem die Rede ist, dann kann ich sagen, -czyta-, - und das heisst -er liest.
Aber auf Deutsch kann man das Subjekt niemals weglassen. Wir müssen sagen sogar -es regnet, wenn es
gar niemand tut. Also, es ist notwendig. Es ist im Deutschen vorgeschrieben, zumindest in fast allen
Fällen. Das wär so ein Unterschied.
Es gibt auch Unterschiede die nicht nur die Syntax betreffen, sondern auch teilweise die Art wie
die Wörter gebaut. Zum Beispiel muss man bei den Zeitstrukturen im Polnischen, immer daran
denken, das man Ereignisse als Vorgang oder als Aktivität darstellen kann, oder als abgeschlossenes
Ereignis. Also man kann zwar sagen, -mowie, -er spricht jetzt gerade. Aber man kann nicht sagen
-powie-, - er spricht jetzt gerade. -powie-, heisst eigentlich -er wird sprechen.
Und wenn ich sage -powiedwił-, dann hat er etwas Bestimmtes gesagt. Und das ist abgeschlossen.
-mówił-, da hat er vielleicht nur so vor sich hin gesprochen. Und diese Unterscheidung muss ich
Deutschen gat nicht treffen, oder, ja, im Polnischen bin ich gezwungen bei jeden Verbzeiten,
irgendwelche, welche Art anzuschauen, liegt eigentlich vor. Im Deutschen gibt all dies nicht.
- Damit von grammatikalischen Unterschieden, zu Weltbildern, zu Weltwahrnehmungen.
Es gibt Untersuchungen, das deutsche Muttersprachler, die Farben blau und grün besser voneinander
unterscheiden können, als Japanische, da die Unterscheidung zwischen beider Farben im Japanischen
so nicht besteht. Gibt es solche Studien und Unterschiede auch in Bezug auf die Polnische und
Deutschen Sprache?
- Also sie haben das mit den Farben angesprochen, die Farben sind zum Teil anders organisiert, nicht
wir haben also im Polnischen -Nibeski modre, und auf Deutsch nur ein -blau. Wir können dann,
Himmelblau, wir können es dann modifizieren, irgend so ausdrücken. Aber zunächst muss man sich
auf polnisch entscheiden welches blau gemeint ist. Und auf Deutsch kann man einfach nur blau sagen.
Also das sind so, sobald wir ein Farbspektrum haben wir die Unterschiede. Aber die Unterschiede sind
natürlich grösser, sie haben das Weltbild angesprochen, und, das ist eine wichtige Forschungsrichtung.
Auch in Polen gerade, also diese Untersuchungen zum sogenannten, sprachlichen Weltbild, die werden
federführend vor allem Dingen in Lublin von Jerzy Bartmiński betrieben, aber sie gehen auch zurück auf
eine wichtige Linguistin Anna Wierzbicka, die vor allem in Australien gelebt hat, als bekannte
Semantikerin, und da hat man sich stark damit beschäftigt wie werden denn so Wahrnehmungsbereiche
strukturiert, gibt es so ein typisches Wortkabular, zum Beispiel, Sachen die den Menschen direkt
umgeben, Haus, Heimat, Vaterland, Muttersprache nicht, schon allein dieser Unterschied Vaterland und
Muttersprache, im Deutschen, aber im Polnischen geht es beides über -ojciec, für den Vater.
Und dann wie viele Lekteme stehen jeweils zur Verfügung, wie unterscheiden sie sich, da gibt es relativ
viel Forschung dazu, wo man auch gut sieht wie die Sache unterschiedlich katagorisiert werden,
das ist, wenn man sich anschaut, welchen Wörter sich mit welchen verbinden. Und da haben wir
heutzutage auch ganz tolle Methoden, basierend auf grossen digitalen Textsammlungen. Da kann man
oft Forschung die jetzt zum Weltbild gemacht wurden, zum sprachlichen Weltbild, dann sozusagen
nochmals verifizieren, oder auch auf den Prüfstand stellen. Also auch zum Beispiel, so Schlüsselbegriffe
wie -demokracja-, oder so. Demokratie im Deutschen -demokracja im Polnischen, was wird damit
assoziiert, oder was verbindet sich typischerweise damit.
- Und wie sieht das zum Beispiel, im Falle von -Demokracja und Demokratie aus?
- Sie haben, zum Beispiel direkt bei Democratia, auf polnisch kommt sofort -szlachecka, die Adelsdemokratie.
Die kommt auf deutscher Seite überhaupt nicht raus. Es kommt auch raus, relativ weit oben,
-demokracja fasadowa-, also eigentlich nur die vorgespiegelte Demokratie.
Auf deutscher Seite kommt zum Beispiel sehr häufig raus, eine feste Verbindung ist die wehrhafte
Demokratie, oder die gelebte Demokratie. Also drücken sich sozusagen, jetzt weniger sprachliche
als vielleicht Lebenserfahrung aus, aber dies, man kann es nachvollziehen, in grossen Textsammlungen
das dies vorkommt.
- Was wären noch andere Beispiele aussert der Demokratie?
- Ja -ziemia-, ist auch so eines, ziemia- wurde auch zurzeit im sprachlichen Weltbild untersucht. Was bedeutet
das, da haben wir im Deutschen Land, Erde, Boden. Das kann manchmal unterschiedliche Äquivalente haben.
Auf polnischer Seite kommt bei ziemia-, fast sofort: -ziemia obiecana-, -zenia Święta-. Also das gelobte oder
das heilige Land. Sowas, auf deutscher Seite kommt zum Beispiel als typische Verbindung ein als -zemia,
kommt bereisen, entdecken, oder auch erneuern, als typische Verben die damit verbunden werden.
Dagegen bei -zemia- und reisen kam jetzt im polnischen gar keine besondere Häufung raus.
Als ich glaube, was man häufig hat, sind im Polnischen gerade feste Verbindung aus dem religiösen Bereich.
Das ist ausfällig. Wenn es da eine Verbindung mit dem Bereich der Kirche, der Religion gibt, dann
landet die immer sehr oft bei den festen Wortverbindungen, und das ist im Deutschen sehr wenig ausgeprägt.
- Gibt es anders herum auch Verbindungen die im Deutschen stärker ausgeprägt sind? Der Soziologe Segmund Baumann
hat mal die These aufgestellt, dass jede Nation bestimmte Schlüsselbegriffe hat, durch die man sie
politische besonders leicht steuern kann. Bei Polen nannte Baumann den Begriff Souveränität, bei Deutschland
Umwelt. Kommt das auch in der Sprachgenanalyse heraus?
- Also bei der -ziemia- sieht man das eben schon auch das im Deutschen sofort solche Sachen wie eben Bewahrung
der Erde und umso weiter, ja und Umweltschutz kommt sofort unter den häuftigsten Wortverbindungen mit vor.
Das scheint auch so zu sein.
- Neben Unterschieden in den Strukturen der Sprachen gibt es natürlich auch Differenzen im Sprachgebrauch.
Was fällt ihnen da, als jemanden der sich in beiden Sprachräumen bewegt, auch als Universitätsprofessor
besonders auf?
- Es gibt grosse Unterschiede in der Pragmatik, also in der Sprachverwendung, und das ist auch jedem bewusst
der in beiden Sprachen irgendwie unterwegs ist, also ich glaube es ist auch tatsächlich so, wenn man
die Sprache wechselt, auch ein bisschen sein Verhalten ändert und gewisser Weise auf eine Art ein anderer
Mensch wird, zumindest sich anders gebährtet. Und andere Konventionen befolgt. Es gibt so auffällige
Dinge wie in der Intonation, also das ist glaube ich ein bekanntes Beispiel, ich glaube es stammt von
ursprünglich von Stefan Müller (Kabaretist), der in Polen auch sehr bekannt ist. Also das man auf polnisch
natürlich erst mal immer wieder -Nein sagt, aber -Ja meint.
Also ich nenne ihr mal ein Beispiel, wenn man etwas angeboten bekommt, und antwortet dann, -Nie, meint
aber -Tak chętnie-, und das ist auf Deutsch glaube ich nicht so ausgeprägt, also dass man mehrfach jetzt
-Nein sagt. Und vor allem auch die Intonation ist ganz anders, auf Polnisch hat man zum Teil extreme
Intonationssprünge, extreme Tonhöhen, auch bei Männern, und im Deutschen ist es ganz unüblich, deswegen
klingt für Polen das Deutsche total, ja langweilig, gleichbleibend, und so.
Aber es gibt auch sonst natürlich viele Unterschiede im Verhalten, wie formuliert man Fragen, zum Beispiel,
Wie macht man Anredeverhalten, Anredeverhalten natürlich auch sehr wichtig im Kontrast oder im Sprachkontakt.
Typische Sachen wie Titel, im Polnischen die immer noch die männliche Form häufig haben, also Profesor,
also ich muss Pani Profesor sagen, ich kann nicht Pani Profesorka oder sowas sagen, wenn ich davon spreche,
oder über die Frau spreche, also nicht für prestigeträchige Berufe muss ich im Polnischen die männliche Form
verwenden, im Deutschen ist es weniger klar, also gerade der Umgang mit dieser Kategorie des grammatikalischen
Geschlecht des Genos ist also ein schwieriges, heisses Eisen, in beiden Sprachen.
- Sie haben ja erwähnt das man sich in unterschiedlichen Sprachen anders gebährtet ist, Professor Meyer auf
Deutsch, eine andere Person als auf Polnisch, wenn ja, woran würden den Unterschied festmachen?
- Also die Frage wie ich mich persönlich mich verändere, die ist sehr schwer zu beantworten, die ist sehr
festzumachen, also ich glaube eine Sache ist tatsächlich, das ich sehr viel förmlicher und höflicher bin,
in manchen Kontakten, als im Deutschen, auch als Vorsicht, wenn ich mich im Polnischen bewege.
Und das ich anderseits aber in persönlichen Kontexten wahrscheinlich viel lebendiger und spontaner wirke,
als das ich mich im Deutschen tue. Man engagiert sich automatisch in einer Fremdsprache auch viel
stärker, das bleibt nicht aus, und verfolgt stärker was der Gesprächspartner tut. Also ich glaube, das sind
so Kleinigkeiten so etwa.
- Zur Abrundung vielleicht noch etwas zur Lernpraxis, das diejenigen Helfen könnte, die dieses Gespräch
inspiriert ihre ersten Schritte im Polnisch lernen zu wagen. Was sind für sie aus ihrer Erfahrung für
deutsche Muttersprachler die grössten Herausforderungen beim Polnisch lernen?
- Das erste sind natürlich die phonetischen und melodischen Unterschiede, also die Zischlaute ś, ć, ź, dź,
(tsche, -tschö, -tschon, -tschän), die Unterscheidung das man, die auch richtig macht, aber das geht auch
relativ schnell vorbei. Dann ist wohl glaube ich die Hauptschwierigkeit, die Morphologie, also das heisst,
der Bau der Wörter, also die vielen Formen die man hat im Polnischen, die vielen Kasusformen der Subjonctif,
sie haben das schon angesprochen, als das man eben jedes Subjontiv immer noch die richtige Endung parat
haben muss, dann gibt es viele verschiedene Klassen, die man unterscheiden muss. Und da gibt es
unterschiedliche Endungen, dann gibt es auch ein paar automatische Regelungen, die für uns besonders
schwierig sind, das ist zum Beispiel der Genitiv der Verneinung, also wenn sie sagen, - Mam książkę-
- nie mam książki, also sie können nicht sagen -nie mam książkę. Aber das sagt jeder Deutsche als Erstes.
Und das ist eine automatische Sache, die auch polnische Kinder von Anfang an richtig machen. Das ist
für uns besonderers frustrierend, das ist nicht etwas was Polen die in Polen aufwachsen, schwierig lernen
müssen, das wächst ihnen zu, das ist von Anfang korrekt. Aber das sind so Sachen die passieren auch mir,
auch wenn schon Erfahrung hat mit der Polnischen Sprache, immer mal wieder, dass man wieder ein Genitiv
verpasst hat. Das sind einfach so automatische Regeln, die schwierig bleiben. Ich möchte also
auf keinen Fall davon abraten, im Gegenteil ich möchte allen dringend zuraten das zu versuchen, weil
nur das der Weg ist, endlich mal richtig zu verstehen. Ich find das sehr bedauerlich dass das so aus
dem Blick gerät manchmal. Ich glaube es extrem wichtig die Sprache des Nachbarlandes zu lernen.
- Welche Taktiken und Methoden sind aus ihrer Erfahrung besonders hilfreich um nicht beim ersten Versuch
sofort auf die Nase zu fallen?
- Also meiner Erfahrung nach, ist diese kommunikative Metode zwar schön, aber bei slawischen Sprachen
stösst die auch gewisse Grenzen. Also ich glaube man muss, dieses kommunikative, einfach los Sprechen
und so, verschränken mit gut gepackten Informationen über die Grammatik. Also wovon was ich auf jeden
Fall weg möchte, ist wie ich das lernen musste, mit Tabellen in der Hand um so weiter. Das macht natürlich
überhaupt gar keinen Spass. Aber wenn man das miteinander verschränkt, und diese Situation in dem man
einen bestimmten Fall zum Beispiel immer braucht. Ja, also keine Ahnung, Einkaufen, braucht man sofort
den Akkusativ, weil die Dinge die man einkaufen möchte, stehen im Akkusativ. Und dann anhand dieser
Situation lernt man dann eine grosse Auswahl von Akkusativen und dann wendet man es an, oder erprobt
es macht dabei vielleicht Fehler, ist aber nicht weiter schlimm. Also diese Idee das man sozusagen
praktische Grammatik verbindet mit Kommunikations-Situation, ich glaube das funktioniert von der
Didaktik her am besten. Und was glaube ich für Leute, die das jetzt selber lernen wollen, sehr
empfehlenswert ist, das ist tatsächlich die Online-Möglichkeiten zu nutzen, die wir haben. Also es
gibt heutzutage ganz andere Möglichkeiten online mit Menschen zu kommunizieren, also es gibt Tandems
die Online laufen, man muss nicht mal nach Polen fahren, wenn man die Möglichkeiten Online zu treffen
und mit Polen zu sprechen, dann ist das Gold wert. Und ansonsten empfehle ich Slawistik zu studieren.
- Wie kann man sich ein solches Studium vorstellen?
- Also bei uns an der Humbolduniversität in Berlin, studiert man sozusagen Slawische Sprachen,
und Literatur als Studienfach, aber man wählt sich eine Studiengangsprache,das wär in dem Fall Polnisch.
Also das heisst, man bekommt den Sprachunterricht für Polnisch. Aber vor allem alle Fachkurse, speziell
für Polnisch zugeschnitten. Also das heisst, man lernt Polnische Sprachwissenschaft, Polnische
Literatur, Polnische Kulturwissenschaft und das ist das Studienangebot.
Und die Frage ist immer, wo das hinführt, also das ist für einem selber gut, man fragt sich ja auch
nach den Berufsperspektiven, im Bereich der Sprache, arbeiten wir in Richtung Digitalisierung, auch
auch Sprachtechnologie teilweise, da passiert ja sehr viel. Und da versuchen wir die Leute dafür
vorzubereiten auf entsprechende Berufe. Und im Bereich der Literatur ist einfach sehr viel Aktivität
da, die auch in Richtung Journalismus führen kann, Dramaturgie, Beschäftigung mit Literatur, kommt
alles zusammen.
In der Forschung machen wir teilweise ganz klassische sprachwissenschaftliche Forschung. Zum Beispiel
haben wir gerade ein Projekt zum polnischen Dativ abgeschlossen. Das ist natürlich sehr spezifisch
für uns und vielleicht nicht für alle unmittelbar so spannend wie für mich. Dann laufen auch Projekte
zur Sprachgeschichte des Polnischen oder auch jetzt aktuell, dazu wie man Aussagen und Fragen
im Polnischen markiert. Mit der Intonation, im Polnischen ist es ja so, man hat so ein Fragepartikel,
-czy-, aber die muss man ja nicht verwenden. Man kann fragen, -Mam razie?-, habe ich recht? Oder
-Czy man razie?- Oder -Czy nie man razie?- Und alles hat einen unterschiedlichen Effekt auf die
Erwartung der Antwort, oder das was man beim Hörer auslöst. Und diese Dinge wollen wir erforschen,
in einem Projekt das gerade stattfindet.
- Wer den Polnischen Akkusativ lernen will, der gehe Einkaufen. Für den Dativ bietet sich
indessen ein Slawistikstudium zum Beispiel an der Humboltuniversität in Berlin an.
Professor Roland Meyer, vielen Dank für das Gespräch.
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